Die Gran Sabana, eine ca. 18.000 km² grosse Hochebene befindet sich im Südosten von Venezuela, eingekesselt von riesigen Waldgebieten, an der Grenze zu Britisch Guayana und Brasilien.
Etwa 10.000 km² gehören zum Nationalpark Canaima, der mit 30.000 km² der zweitgrösste Venezuelas ist.
Vom Norden auf der einzigen Verbindungsstrasse kommend beginnt der Anstieg zur Gran Sabana kurz nach dem Goldgräberort Las Claritas. Auf einer Länge von 45 km schlängelt sich die Strasse serpentinenartig durch den tropischfeuchten Nebelwald der Sierra Lema von 200 m auf 1450 m über Meeresspiegel. Dieses grosse Waldgebiet ist ein wahres Paradies für Vogelbeobachter. Oben auf dem Hochplateau der Gran Sabana angekommen ändert sich die Szenerie schlagartig, der dichte Urwald weicht der offenen weiten Savannenlandschaft. Hier beginnt eine andere Welt, das Hochplateau ist eines der ältesten bekannten Gesteinsformationen der Erde, es ist Teil des Guayana Schildes, welches auf etwa 1,7 Milliarden Jahre geschätzt wird.
Die Gran Sabana ist eine einzigartige faszinierende Landschaft mit der weiten Savanne, den geheimnisvollen Tafelbergen, den unzähligen Flüssen und Wasserfällen, welche zum Baden und Relaxen einladen.
Die über 100 verschiedenen Tepuis in diesem Gebiet zeichnen sich durch eine einzigartige und eigentümliche Flora und Fauna auf ihren Hochplateaus aus. Ein Großteil der Pflanzen und Tiere haben sich in der über Millionen von Jahren anhaltenden Isolation zu endemischen Arten entwickelt.
Der bekannteste Tafelberg ist der Roraima, der mit 2800 m auch der höchste ist, und den man in einer 6-tägigen Treking Tour erklimmen kann. Auf dem Roraima ist auch der Grenzpunkt des Dreiländerecks Brasilien, Britisch Guayana und Venezuela.
Die Hochebene der Gran Sabana fällt von Norden (1500m) nach Süden (800 m) ab, deshalb strömen die meisten Flüsse erst nach Süden, wo sie sich zum Caroni sammeln, der dann Richtung Norden zum riesigen Guristausee fliesst. Am enormen Guriwasserkraftwerk werden etwa 75 Prozent des Energiebedarfs Venezuelas erzeugt.
Der Verwaltungsort des Regierungsbezirkes Gran Sabana ist Santa Elena de Uairén, das im Süden 15 km vor der brasilianischen Grenze liegt.
Im Westen von Santa Elena entlang der brasilianischen Grenzen gibt es zahlreiche Gold- und Diamantenminen welche teilweise nur schwer auf dem Landweg zu erreichen sind.